38. Altstadt-Weinfest
in Zeil a. Main
vom 03.08. – 05.08.2024

Die Rebsorten des Frankenweins

Fruchtige Buketts und rassige Harmonie

Hauptrebsorten sind:

Silvaner

Der Silvaner wurde vom gebürtigen Zeiler Abt Alberich Degen Mitte des 17. Jahrhunderts nach Franken gebracht und gilt hier als die klassische Rebsorte. Silvaner-Weine sind von neutralem Charakter, herzhaft und vollmundig. Würziger Wiesenduft prägt häufig ihr Bukett. Prädikatsweine präsentieren sich mit an Honig, Rosinen oder auch Zitrus erinnernden Aromen.

Müller-Thurgau

Diese früh reifende Sorte mit ihren lockeren, gelbgrünen Trauben bringt weiche und blumige, leichte Weine mit angenehmem Muskatton hervor. Der fränkische Müller-Thurgau ist bereits als junger Wein ein Genuss. Seine milde Säure macht ihn besonders bekömmlich. In Franken ist er deshalb ein beliebter "Zechwein".

Riesling

Frankens sonnigste Lagen beansprucht der "König der Weißweine". Die kleinen, dichten Trauben verraten nicht, was in ihnen steckt: Rasse, Eleganz, belebende Fruchtsäure, eine duftige Blume mit einem Hauch von Pfirsich. Durch späte Reife entfaltet sich der Charakter dieser Sorte vollendet.

Bacchus

Die nach dem griechischen Weingott "Bacchus" benannte Rebsorte ist eine Kreuzung aus Silvaner, Riesling und Müller-Thurgau. Bacchusweine sind fruchtig und gehaltvoll, mit einem ausgeprägten blumigen Bukett und dezentem Muskatton. Der würzige und bekömmliche Bacchus ist der ideale Wein für "Einsteiger" in die Geheimnisse des Frankenweins.

Scheurebe

Die Scheurebe, eine Züchtung aus Riesling und Silvaner, lässt sich Zeit und reift erst mit den letzten sonnigen Herbsttagen. Nur beste Lagen kommen in Frage. Scheurebe-Weine bestechen durch rassige Fruchtsäure und ein volles Bukett. Bei jungen Weinen erinnert es an Schwarze Johannisbeere, mit zunehmender Reife an Pfirsich und Rosen.

Kerner

Die Kerner-Rebe ist eine relativ junge Züchtung aus einer roten "Mutter" (Trollinger) und einem weißen "Vater" (Riesling). Ihre dickhäutigen Beeren reifen früh. Fränkischer Kerner ist ein kräftiger, anregend frischer und rassiger Wein mit fruchtigem Bukett.

Rieslaner

Diese Weißwein-Spezialität, in Franken gezüchtet, hat sich weit über die Region hinaus einen hervorragenden Namen gemacht. Besonders in der Spät- und Auslesegruppe bringt die Rebe gehaltvolle und rassige Weine hervor. Der Rieslaner überzeugt jeden Weinfreund durch sein variationsreiches, fruchtiges Bukett, seine rassige Fruchtsäure und Harmonie: Er ist eine fränkische Spezialität von besonderem Wert.

Weinfestkarte

Spätburgunder

Der "Riesling" unter den Roten (auch Pinot Noir) fühlt sich auf Bundsandstein besonders wohl. Diese wertvolle Sorte braucht Zeit zur Reife, wird an Kraft und Fülle jedoch von keinem anderen Roten erreicht. Spätburgunder ist samtig, feurig und vollmundig, mit einem Aroma von Brombeeren und Bittermandel. Am besten ist er im Alter von drei bis vier Jahren.

Domina

Die neue Rebsorte, eine Kreuzung aus Portugieser und Spätburgunder, ist der typische Vertreter eines Rotweins mit mediterranem Charakter. Im Glas ein tiefes, sattes, fast dunkles Rot mit violettem Farbspiel, im Duft an rote Früchte, wie Kirsche und Waldbeeren, erinnernd. Dies macht den Wein zu einem universellen Begleiter von Nudelgerichten sowie Lamm- und Wildspeisen.

Dornfelder

1955 aus Helfensteiner und Heroldrebe gezüchtet, gewinnt der Dornfelder zunehmend an Bedeutung. Er wird einerseits als trockener Rotwein ausgebaut und jung vermarktet, andererseits kann der Dornfelder auch im Barriquefass ausgebaut werden, was geschmeidige, harmonische Weine ergibt. Auffallend ist die tiefdunkle Farbe.

Regent

Diese Rotwein-Neuzüchtung ist eine Kreuzung zwischen Silvaner x Müller-Thurgau und Chambourcin. Die Weine dieser Rebsorte sind sehr kräftig und von tiefroter Farbe. Sie haben eine dichte Struktur und eine markante feine Herbe im Geschmack; in der Nase zeigen sie mediterrane Fruchtarmomen.

Rotling

Der Wein entsteht durch eine Mischung von roten und weißen Trauben und deren Maische. Er hat eine rötlich schillernde Farbe. Es ist der einzige Fall eines erlaubten Rot-Weiß-Verschnittes vor der Entstehung des Weines (dann ist er verboten). Früher standen in den Wingerten die Rotwein- und Weißwein-Rebstöcke oft gemischt. Aus der gemeinsamen Lese entstand der Rotling. Es ist ein vielseitiger Weintyp für alle Arten von Feiern und Festen. Er gilt auch als der perfekte "Sommerwein".

Die Rotweingärung

Die Gärung der Rotweinmaische dauert nach den herkömmlichen Methoden etwa eine Woche. Ähnlich wie beim Weißwein richtet sich auch für den Rotmost die Art der Gärung nach dem gewünschten Ziel, in diesem Falle dem Farb-, Duft- und geschmacksbild des Rotweines. Je länger die Maischegärung dauert, desto härter und rauher wird der Wein.

Da milde und gerbstoffarme Weine heute am meisten gefragt sind, wird sich der Kellerwirt bemühen, die Gärdauer möglichst in wenigen Tagen zu beenden. Spätestens nach vier Tagen sollte daher das Abwirzen erfolgen, das Abziehen der Flüssigkeit von den Trestern, wobei das Mostgewicht etwa auf 30 bis 25° Öchsle abgesunken ist.

Eiswein

Für einen Eiswein müssen die Trauben gefroren geerntet und gekeltert werden. Durch das Abpressen in gefrorenem Zustand werden die Inhaltsstoffe konzentriert.